Neudeutsch heißen Probleme bei den Motivationstrainern und Glücksverheißerinnen Herausforderung.

 

Klar! Herausforderung hört sich deutlich besser an: nach Tatendrang, nach Aktivität…. es hat ein bisschen Glitzer! Dagegen verheißt ein Problem nichts Gutes, klingt dunkel nach Ängsten, Sorgen, nach „ich bin ein Opfer, holt mich da raus“!

Probleme zu haben bedeutet: du willst etwas nicht haben - oder – du willst es haben.

 

Wenn du schwierige Umstände nicht selbst geschaffen hast, ist das ein besonders schönes Problem. Da kannst du sagen, ich kann nichts dafür und buddelst dich geschwind in der Opferrolle ein.

 

Dummerweise lösen sich Probleme nicht von selbst und dummerweise dauert die Bewältigung länger als du es möchtest.

Ignorieren oder auch die vielfach angepriesenen Affirmationen helfen nicht weiter. Da meldet sich dein Verstand energisch und sagt: ist ja schön, dass du dahin willst oder davon weg willst oder stattdessen was Anderes haben möchtest. Aber…DA BIST DU ZURZEIT NICHT!

 

Nein, sagt dein Gefühl, und haut in die gleiche Kerbe: ich bin unglücklich, nicht vollständig, angespannt, in der Wüste des Ausweglosen herumirrend.

Ganz und gar nicht lösungsorientiert bist du – auch so ein schönes Modewort.

 

Blöderweise zieht ein Problem meist noch weitere an. Ein Unglück kommt selten allein sagt der Volksmund. Stimmt. Ist vielleicht auch gut so. Dann hast du wenigstens alles auf einem Haufen und kannst es nach und nach abarbeiten.

Viele Probleme zu haben bedeutet, du bist in einer Krise.

 

Eine Krise ist deshalb so schwer zu überwinden, weil gleich mehrere Baustellen in unterschiedlichen Lebensbereichen auftauchen. Du fühlst dich umzingelt, nichts ist mehr erfreulich und du findest: Kein Anderer hat es so schwer wie ich.

 

Meine Meinung ist: immer her mit der Krise!

Meint sie das jetzt ernst, fragst du dich.

Kling ein bisschen hart, dennoch….

 

Je größer das Problem, desto größer ist sein Potenzial, etwas zu deinem Leben beizutragen. Aber nur, wenn du das als Chance siehst.

• Als Chance, dich besser kennenzulernen. Was heißt das nun? Du erkennst, wozu du fähig bist und wozu du dich eignest.
• Wieviel Druck du aushalten kannst.
• Wie lange du durchhalten kannst, ohne zu resignieren.
• Welche Lösungen dir einfallen.
• Wie gut es dir gelingt deine Sichtweisen zu ändern.
• Wie erfindungsreich und flexibel du im Denken und Handeln werden kannst.
• Ob du auch in Krisenzeiten ab und zu optimistisch sein kannst. Stillvergnügt trotz widriger Umstände sozusagen.

 

Du wirst tolle Dinge herausfinden. Welche Menschen dich unterstützen, wie kreativ du bist. Welche Ideen dir helfen und welche sich als Irrweg herausstellen.

Du wirst nicht wissen, WOZU DU FÄHIG BIST, wenn du dich als Opfer der Umstände betrachtest. Dann bleibst du im Leiden.

Du wirst erfahren, wie belebend es ist, aktiv zu sein und Wege zu gehen, die dir Herzklopfen bereiten.

Fazit:

Probleme sind wunderbare Gelegenheiten!

Je größer das Problem, desto größer die Gelegenheit!